📌 Übungsblatt 7 – Cheat Sheet
Hier die Lösung zum Blatt: EiMedBiom - Blatt 7
📊 1. Konditionale logistische Regression & Matching
Thema: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Endometriumkarzinom und der Einnahme von Östrogenen unter Berücksichtigung von Matching.
a) Konditionale Likelihood für Fall-Kontroll-Studien
-
Warum konditionale logistische Regression?
- Berücksichtigt Matched Pairs und reduziert Verzerrungen durch Confounder.
- Modelliert das Risiko einer Erkrankung unter Berücksichtigung des Matchings.
-
Likelihood-Funktion für gematchte Daten:
- Nur diskordante Paare tragen zur Likelihood-Schätzung bei.
- Konkordante Paare (beide Fälle oder beide Kontrollen haben gleiche Exposition) tragen nichts zur Parameterschätzung bei.
-
Modellform für die konditionale logistische Regression:
- = Einnahme von Östrogenen
- = Fall (Endometriumkarzinom)
- = Kontrolle
b) Einfluss eines Confounders: Krankheit der Gallenblase
-
Einfluss eines zusätzlichen Confounders:
- Eine Krankheit der Gallenblase könnte sowohl mit Östrogeneinnahme als auch mit Endometriumkarzinom assoziiert sein.
- Falls dies zutrifft, könnte der Zusammenhang zwischen Östrogeneinnahme und Endometriumkarzinom verzerrt sein.
-
Welche Paare werden ausgeschlossen?
- Wenn der neue Confounder in beiden Mitgliedern eines Paares gleich ist, tragen diese Paare nicht zur Parameterschätzung bei.
- Nur diskordante Paare in Bezug auf die Krankheit der Gallenblase bleiben in der Analyse.
-
Erweitertes Modell mit Confounder:
- = Einnahme von Östrogenen
- = Krankheit der Gallenblase
c) Interpretation des R-Outputs (Folie 33)
- Fragen zur Interpretation:
- Ist der Effekt von Östrogenen auf Endometriumkarzinom signifikant?
- Hat die Gallenblasenerkrankung ebenfalls einen Einfluss auf das Risiko?
- Vergleich der Koeffizienten vor und nach Adjustierung:
- Bleibt der Effekt von Östrogen signifikant?
- Wird das Odds Ratio kleiner, wenn der Confounder berücksichtigt wird?
📉 2. Untersuchung von Demenz in einer Fall-Kontroll-Studie
Thema: Zusammenhang zwischen familiärer Demenz und Demenz vor dem 65. Lebensjahr in einer Fall-Kontroll-Studie mit Matching.
a) Einflussgröße und Zielgröße
-
Zielgröße (): Demenz vor 65 Jahren (ja/nein)
-
Einflussgröße (): Demenz in der Familie (ja/nein)
-
Warum Matching?
- Kontrollen wurden für Geschlecht & Alter gematcht, um deren Einfluss zu eliminieren.
- Gematchte Analyse verringert Verzerrungen und verbessert die Schätzung des kausalen Effekts.
-
Erstellung einer Kreuztabelle für gematchte Paare:
- Diskordante Paare (25 Fälle mit positiver Familienanamnese, 12 Fälle ohne)
- Konkordante Paare (6 mit, 66 ohne familiäre Demenz)
b) McNemar-Test für den Zusammenhang
-
Warum McNemar-Test?
- Standardverfahren für gematchte Fall-Kontroll-Studien mit binären Variablen.
-
Hypothesen für den McNemar-Test:
- Kein Zusammenhang zwischen familiärer Demenz und eigener Demenz.
- Familiäre Demenz beeinflusst das Risiko für eigene Demenz.
-
Teststatistik:
mit:
- (Fälle mit Demenz in der Familie, aber Kontrolle nicht)
- (Kontrollen mit Demenz in der Familie, aber Fall nicht)
-
Interpretation:
- Falls → signifikanter Zusammenhang.
c) Odds Ratio und 95%-Konfidenzintervall für gematchte Analyse
-
Berechnung des Odds Ratios (OR):
-
Standardfehler & Konfidenzintervall für OR:
-
Interpretation:
- : Höheres Risiko für Demenz bei positiver Familienanamnese.
- Breite des Konfidenzintervalls zeigt Unsicherheit der Schätzung.
d) Vergleich: Gematchte vs. Nicht-Gematchte Analyse
-
Nicht-gematchte Kreuztabelle:
- Vierfeldertafel ohne Matching erstellt.
- Berechnung des nicht-gematchten Odds Ratios.
-
Vergleich der Ergebnisse:
- Falls das nicht-gematchte OR größer ist, zeigt das, dass Matching den Effekt reduziert.
- Falls die Ergebnisse ähnlich sind, bedeutet das, dass Matching keine große Rolle spielt.
-
Warum können sich die Ergebnisse unterscheiden?
- Falls Geschlecht & Alter mit Demenz korrelieren, würde Matching diese Effekte eliminieren.
- Ohne Matching könnten diese Confounder den Effekt verzerren.
📌 Fazit
✅ Konditionale logistische Regression berücksichtigt Matching in Fall-Kontroll-Studien.
✅ Nur diskordante Paare tragen zur Parameterschätzung bei.
✅ McNemar-Test prüft Zusammenhänge in gematchten binären Daten.
✅ Odds Ratio zeigt die Stärke des Zusammenhangs zwischen familiärer Demenz & eigener Demenz.
✅ Vergleich von gematchter vs. nicht-gematchter Analyse zeigt den Einfluss von Confoundern.