🌐 Unterschiede zwischen DNS-Servertypen

1. Root-Nameserver

  • Funktion: Root-Nameserver sind der Startpunkt für die DNS-Auflösung. Sie kennen die IP-Adressen der TLD-Nameserver (Top-Level-Domain-Nameserver) und verweisen Anfragen an diese weiter.
  • Beispiel: d.root-servers.net, e.root-servers.net, etc.
  • Details: Es gibt insgesamt 13 Root-Nameserver, die weltweit verteilt sind und eine zentrale Rolle bei der DNS-Auflösung spielen. Sie sind die höchste Ebene im DNS-Hierarchiebaum.

2. TLD-Nameserver (Top-Level-Domain-Nameserver)

  • Funktion: TLD-Nameserver verwalten die DNS-Einträge für eine bestimmte Top-Level-Domain (TLD) wie .com, .org, oder .de. Sie verweisen Anfragen auf die autoritativen Nameserver der Second-Level-Domänen.
  • Beispiel: C.DE.NET für die TLD .de, a.gtld-servers.net für generische TLDs wie .com.
  • Details: Diese Server kennen die autoritativen Nameserver für alle Second-Level-Domänen unter ihrer TLD. Zum Beispiel kennt ein TLD-Nameserver für .de die autoritativen Nameserver für example.de.

3. Autoritativer Nameserver

  • Funktion: Autoritative Nameserver enthalten die DNS-Einträge für eine spezifische Domäne und geben autoritative Antworten auf Anfragen zu diesen Einträgen. Sie sind die endgültige Quelle der Wahrheit für die DNS-Daten einer Domäne.
  • Beispiel: acheron.ifi.lmu.de für nm.ifi.lmu.de.
  • Details: Diese Server hosten die DNS-Zonendateien einer Domäne, die Informationen wie A-, CNAME-, MX-, und TXT-Einträge enthalten. Sie beantworten Anfragen direkt mit diesen Daten und sind maßgeblich für die DNS-Integrität einer Domäne verantwortlich.

4. Rekursiver Nameserver (Resolver)

  • Funktion: Rekursive Nameserver führen die DNS-Auflösung im Auftrag des anfragenden Clients durch. Sie fragen andere Nameserver (beginnend bei den Root-Nameservern) ab und geben die endgültige Antwort an den Client zurück.
  • Beispiel: Lokale DNS-Resolver, die von ISPs oder Unternehmen betrieben werden.
  • Details: Rekursive Resolver sind oft in Netzwerken von Internetdienstanbietern (ISPs) oder innerhalb großer Organisationen zu finden. Sie speichern auch Antworten zwischen (Caching), um die DNS-Auflösung zu beschleunigen.

5. Weiterleitungs-Nameserver

  • Funktion: Weiterleitungs-Nameserver leiten DNS-Anfragen an einen anderen DNS-Server weiter, anstatt die Auflösung selbst durchzuführen. Sie fungieren als Zwischenstation.
  • Beispiel: Ein lokaler DNS-Server, der Anfragen an einen externen rekursiven Nameserver weiterleitet.
  • Details: Diese Konfiguration kann in Netzwerken verwendet werden, um zentrale DNS-Server für die Auflösung zu nutzen, während lokale Server als einfache Weiterleitungsstellen fungieren.

6. Caching-Nameserver

  • Funktion: Caching-Nameserver speichern Antworten auf DNS-Anfragen zwischen, um die Auflösung für zukünftige Anfragen derselben Domäne zu beschleunigen. Sie reduzieren die Latenz und die Anzahl der notwendigen Anfragen an entfernte Nameserver.
  • Beispiel: DNS-Cache auf einem Router oder einem lokalen Server.
  • Details: Caching-Nameserver behalten die Antworten für eine bestimmte Zeitspanne, die durch die Time-to-Live (TTL)-Einstellungen der DNS-Einträge definiert ist. Dadurch wird die Effizienz des DNS-Systems erhöht und die Netzwerklast verringert.

Zusammenfassung der Unterschiede

  • Root-Nameserver: Startpunkt der DNS-Auflösung, verweist auf TLD-Nameserver.
  • TLD-Nameserver: Verwalten TLDs, verweisen auf autoritative Nameserver.
  • Autoritativer Nameserver: Enthält und liefert die endgültigen DNS-Einträge für eine Domäne.
  • Rekursiver Nameserver: Führt die vollständige DNS-Auflösung für Clients durch.
  • Weiterleitungs-Nameserver: Leitet Anfragen an andere Nameserver weiter.
  • Caching-Nameserver: Speichert Antworten zwischen, um die Auflösung zu beschleunigen.