Aufgabe 10.1: Grid und Cloud

Erklären Sie die wesentlichen Unterschiede zwischen Grids und Clouds.

Grid ComputingCloud Computing
Zugriff auf gemeinsame Rechenleistung, Speicher und andere RessourcenZugriff auf gemietete Rechenleistung, Speicher und andere Ressourcen
Große Organisationen bezahlen für die Dienste (Universitäten/Regierung)Nutzer zahlen für die gemieteten Dienste
Wird von Anbietern und Nutzern (Universitäten/Regierung) verwaltetWird ausschließlich von Cloud-Anbietern verwaltet. Keine Rolle für den Nutzer.
Große Organisationen stellen die Dienste bereit (Universitäten/Regierung/Forschungseinrichtungen)Kommerzielle Unternehmen stellen die Dienste bereit
Verarbeitet große Datenmengen, komplexe Berechnungen (z. B. Wettervorhersagen)Verarbeitet (in der Regel) eine angemessene Menge an Daten für kommerzielle und andere Organisationen
Geeignet für Forschungseinrichtungen zur Durchführung von Aufgaben wie globaler Klimamodellierung usw.Geeignet für Unternehmen, um effektiv Computing zu nutzen, ohne zu investieren
  • Cloud Computing
    • Bereitstellung von IT-Ressourcen (z. B. Rechenleistung, Speicherplatz, Anwendungen) über das Internet
    • On-Demand-Zugriff mit nutzungsabhängiger Abrechnung
    • Skalierbarkeit und Elastizität durch zentrale Anbieter
  • Grid Computing
    • Zusammenschaltung verteilter Computerressourcen zu einem virtuellen Supercomputer
    • Gemeinsame Nutzung von Rechenleistung zur Lösung komplexer, rechenintensiver Probleme
    • Meist in wissenschaftlichen oder technischen Anwendungen eingesetzt

Aufgabe 10.2: Fragen zur Vorlesung und Übung

Diese werden dann am Freitag in der Vorlesung besprochen.

Aufgabe 10.3: Datenmanagement

Aufgabenstellung

In den Vorlesungsfolien wurde gezeigt, dass in der Grid-Middleware gLite die Abbildung eines logischen Dateinamens auf die tatsächlichen Daten 10 Schritte erfordert (Folie 93 ff. DataManagement). Dabei werden von der Anfrage einer Datei bis zur Verwendbarkeit des Inhalts der Datei mehrere Dienste und Identifier genutzt. Beispiele hierfür sind der Logical File Name (LFN) oder die Transport URL.

Erstellen Sie ein Sequenzdiagramm für den Zugriff auf eine Datei im Kontext des gLite-Datenmanagements. Berücksichtigen Sie dabei folgende Objekte:

  • Requester
  • IO-Server
  • File Catalog
  • Replica Catalog
  • Storage Resource Manager
  • Storage Element

sequenceDiagram
 autonumber
participant R as Requester
participant IO as IO-Server
participant FC as File-Catalog
participant RC as Replica-Catalog
box  Site
participant SRM as Storage-Resource-Manager
participant SE as Storage-Element
end

R ->> IO: Request
IO ->> FC: LFN
FC -->> IO : GUID
IO ->> RC: GUID
RC -->> IO : SURL

IO ->> SRM: SURL
SRM -->> IO: TURL
IO ->> SE: TURL
SE -->> IO: Data

IO ->> R: Data

Aufgabe 10.4: Daten und Foster

Aufgabenstellung

In einer Virtuelle Organisation liegen die Daten in der Regel verteilt auf verschiedenen Systemen. Ihre Massendaten (im TeraByte-Bereich) wollen Sie in der Beluga Data Farm mit dem dort eingesetzten Krill-SRM verwalten.

Als Massenspeichersystem dient das Plankton Tape Archive. Das Krill-SRM setzt zudem einen Storage Resource Broker (Kaviar-SRB) ein, der für eine bessere Koordination bei Multi-File-Requests zwischen verschiedenen SRMs sorgen soll (siehe Abbildung 12).

Für die Mitglieder der VO ist die Data Farm eine Grid-Ressource, auf der diverse Dienste angeboten werden. Sie kann damit in Fosters Grid-Architektur eingebettet werden.

Ordnen Sie bitte in der folgenden Matrix die diversen Dienste den einzelnen „Foster-Ebenen“ zu.

Foster-EbeneGridFTPPlankton Tape ArchiveKrill-SRMKaviar-SRB
Fabric
Connectivity
Resource
Collective

Überblick: GridFTP, Plankton Tape Archive, Krill-SRM & Kaviar-SRB

  • GridFTP
    • Funktion: Erweiterte FTP-Variante, speziell optimiert für den schnellen und sicheren Datentransfer in Grid-Umgebungen.
    • Eigenschaften: Unterstützt parallele Datenströme, Drittanbieter-Transfers und bietet hohe Performance sowie Zuverlässigkeit.
    • Einsatzgebiet: Übertragung großer Datenmengen zwischen verteilten Systemen.
  • Plankton Tape Archive
    • Funktion: Tape-basierte Archivierungslösung innerhalb des Grid-Ökosystems.
    • Eigenschaften: Ermöglicht die langfristige Speicherung und Verwaltung von Daten auf Bandlaufwerken.
    • Einsatzgebiet: Archivierung und Sicherung von Daten, insbesondere bei hoher Speicherdichte oder zur Langzeitaufbewahrung.
  • Krill-SRM
    • Funktion: Storage Resource Manager (SRM), der die Verwaltung und Koordination von Speicherressourcen übernimmt.
    • Eigenschaften: Organisiert den Datenzugriff, regelt Ressourcenverteilung und optimiert die Speicherung in verteilten Umgebungen.
    • Einsatzgebiet: Sicherstellung eines konsistenten und effizienten Datenzugriffs über heterogene Speichersysteme.
  • Kaviar-SRB
    • Funktion: Storage Resource Broker (SRB), der als Middleware verschiedene Speicherressourcen integriert.
    • Eigenschaften: Bietet ein einheitliches Zugriffssystem für unterschiedliche Speicherorte und ermöglicht so eine nahtlose Datenverwaltung.
    • Einsatzgebiet: Vereinheitlichter Datenzugriff und -management über diverse und verteilte Speichersysteme hinweg.

Dieses strukturierte Callout fasst kurz und prägnant die wesentlichen Funktionen, Eigenschaften und Einsatzbereiche der vier Komponenten zusammen und verdeutlicht, wie sie im Kontext von Grid-Datenmanagement zusammenwirken.


Aufgabe aus Altklausur

Aufgabenstellung

Ein ehemaliger Studienkollege, Thomas Meinzer, hat sich als Cloud-Provider einen Namen gemacht und tritt als zuverlässiger Partner auf. Der Fokus seines Service-Portfolios liegt beim Bereitstellen von Software as a Service (SaaS). Obwohl er viel in seine Hardware investiert hatte, kommt er zunehmend an Auslastungsgrenzen. Leider kann er aktuell nicht mehr Hardware-Nodes in seine Cloud vor Ort integrieren, da der Energieverbrauch seines kleinen Rechenzentrums das Maximum erreicht hat.

Um aber seinen Kunden weiter leistungsstarke Services anzubieten, kommt er auf Sie zu und fragt, ob Sie ihm helfen können, da er sich erinnern kann, dass Sie auch einen guten Draht zu Walter Roller hatten, welcher sich auch als Cloud-Provider etabliert hat. Sie haben schon seit langem mit dem Gedanken gespielt, als Cloud-Broker in das Geschäft einzusteigen und bereiten dies nun konkret vor.

a) Grenzen Sie zunächst SaaS zu IaaS und PaaS ab. Wo liegt der größte Mehrwert für den Kunden?

  • IaaS (Infrastructure as a Service)
    • Bereitstellung:
      • Grundlegende IT-Infrastruktur wie virtuelle Maschinen, Speicherplatz und Netzwerke.
      • Nutzer konfiguriert und verwaltet die Ressourcen eigenständig.
    • Beispiel:
      • Cloud-Server (z. B. ein Droplet bei DigitalOcean), auf dem Betriebssysteme, Anwendungen und weitere Dienste selbst installiert werden.
    • Mehrwert:
      • Maximale Flexibilität.
      • Hohe Kontrolle und individuelle Anpassung der Infrastruktur.
  • PaaS (Platform as a Service)
    • Bereitstellung:
      • Vorgefertigte Entwicklungsplattform, auf der Anwendungen entwickelt, getestet und ausgeführt werden können.
      • Keine Notwendigkeit, sich um die zugrunde liegende Infrastruktur zu kümmern.
    • Beispiel:
      • Google App Engine, das eine Umgebung für die schnelle Bereitstellung von Anwendungen bietet.
    • Mehrwert:
      • Reduzierter Verwaltungsaufwand.
      • Schnellere Entwicklungszeiten.
      • Keine Sorge um Betriebssysteme, Middleware oder Netzwerkkonfigurationen.
  • SaaS (Software as a Service)
    • Bereitstellung:
      • Vollständig gehostete Softwarelösung, die über das Internet zugänglich ist.
      • Der Anbieter übernimmt Installation, Updates und Wartung.
    • Beispiel:
      • Microsoft Office 365, das Anwendungen wie Word, Excel und Outlook direkt in der Cloud anbietet.
    • Mehrwert:
      • Minimaler Verwaltungsaufwand.
      • Kontinuierliche automatische Updates.
      • Hohe Verfügbarkeit und flexibler Zugriff von überall.
      • Nutzer kann sich vollständig auf seine Kernaufgaben konzentrieren.

Ausführlicher

  • IaaS (Infrastructure as a Service)
    • Der Nutzer erhält eine grundlegende IT-Infrastruktur, wie virtuelle Maschinen, Speicherplatz oder Netzwerke, die er selbst konfigurieren und verwalten muss. Ein Beispiel für IaaS ist ein Cloud-Server (z. B. ein Droplet bei DigitalOcean), auf dem der Nutzer Betriebssysteme, Anwendungen und weitere Dienste selbst installieren kann.
    • Mehrwert: Maximale Flexibilität und Kontrolle über die Infrastruktur, da Anpassungen nach individuellen Bedürfnissen möglich sind.
  • PaaS (Platform as a Service)
    • Hier wird dem Nutzer eine vorgefertigte Plattform bereitgestellt, auf der er Anwendungen entwickeln, testen und ausführen kann, ohne sich um die darunterliegende Infrastruktur kümmern zu müssen. Ein Beispiel ist Google App Engine, das Entwicklern eine Umgebung zur Verfügung stellt, um Anwendungen bereitzustellen, ohne sich um Serverwartung oder Skalierung zu kümmern.
    • Mehrwert: Reduzierter Verwaltungsaufwand und eine schnellere Entwicklungszeit, da sich der Nutzer nicht um Betriebssysteme, Middleware oder Netzwerkkonfigurationen kümmern muss.
  • SaaS (Software as a Service)
    • Hier wird dem Nutzer eine vollständig gehostete Softwarelösung bereitgestellt, die er über das Internet nutzt. Der Anwender muss keine Software lokal installieren, aktualisieren oder warten, da all diese Aufgaben vollständig vom Anbieter übernommen werden. Ein Beispiel ist Microsoft Office 365, das Anwendungen wie Word, Excel oder Outlook direkt in der Cloud anbietet.
    • Mehrwert: Der Nutzer profitiert von minimalem Verwaltungsaufwand, kontinuierlichen Updates und hoher Verfügbarkeit, sodass er sich ganz auf seine Aufgaben konzentrieren kann, während der Anbieter für einen reibungslosen Betrieb sorgt.

b) Welcher Cloud-Broker Typ passt auf das beschriebene Szenario? Erklären Sie dieses mit einem aussagekräftigen Beispiel.

Das Szenario passt zum Aggregationsmodell, weil der Broker verschiedene Dienste zu einem festen, integrierten Angebot zusammenführt. Es handelt sich nicht um Service Arbitrage, da hier keine dynamische Selektion zwischen unterschiedlichen Anbietern stattfindet, sondern die Leistungen dauerhaft gebündelt werden.

Beispiel:
Ein Unternehmen benötigt Rechenleistung, Speicher und Sicherheitsfunktionen aus unterschiedlichen Clouds. Der Broker bündelt diese Services zu einer nahtlos funktionierenden Gesamtlösung, sodass das Unternehmen nicht mehrere Verträge verwalten muss.

c) Sie haben in der Vorlesung zwei weitere Cloud-Broker Typen kennengelernt. Erstellen Sie für beide ein konkretes Szenario. Gehen Sie dabei auf den Kunden, die Cloud-Provider und einen möglichen Service ein, der jeweils auf die beiden Typen passt.

  • Service Intermediation
    • Beschreibung:
      Der Cloud-Broker erweitert hier einen bestehenden Service eines Cloud-Providers um zusätzliche Funktionen, die dem Kunden einen direkten Mehrwert bieten. Der zugrunde liegende Basisservice bleibt erhalten, während durch die zusätzlichen Funktionen die Anforderungen an Sicherheit, Compliance oder Performance optimiert werden.
    • Beispiel:
      Ein Unternehmen nutzt einen Cloud-Dienst eines etablierten Providers zur Speicherung von sensiblen Anmeldedaten. Der Cloud-Broker ergänzt diesen Service um zusätzliche Sicherheitsfunktionen – etwa durch die Integration eines erweiterten Authentifizierungs- und Autorisierungssystems. Dadurch werden strenge Compliance-Richtlinien erfüllt, ohne dass der Kunde den Basisdienst wechseln muss.
  • Service Aggregation
    • Beschreibung:
      Beim Aggregationsmodell kombiniert der Cloud-Broker mehrere einzelne Cloud-Dienste zu einem neuen, integrierten Gesamtangebot. So werden die Vorteile verschiedener Provider in einem Service zusammengeführt, was dem Kunden eine maßgeschneiderte Lösung bietet.
    • Beispiel:
      Ein Unternehmen möchte seine Web-Anwendungen auf einem leistungsstarken Hyperscaler (z. B. Hyperscaler A) hosten, gleichzeitig aber aus Kostengründen die Daten auf einem anderen Provider (z. B. Hyperscaler B) speichern. Der Cloud-Broker integriert diese beiden Angebote so, dass die Anwendung reibungslos läuft und gleichzeitig Kostenoptimierungen genutzt werden können.
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