Juristisches IT‐Projektmanagement

Aufgabe 1 – Vertragsrecht

Aufgabe 1.1

(4 Punkte)
Auf welche Arten kann die Beendigung eines Werkvertrags eintreten?

Aufgabe 1.2

(3 Punkte)
Welche Rechtsfolgen treten ein, wenn der Kunde in einem Softwareprojekt die Abnahme ausspricht?

Aufgabe 1.3

(3 Punkte)
Nennen Sie 4 Vertragstypen, die in der IT‐Branche häufig vorkommen, aber nicht gesetzlich geregelt sind!

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Aufgabe 1.4

(3 Punkte)
Welche gesetzlich geregelten Vertragstypen kommen in der IT‐Branche regelmäßig zum Einsatz?

Aufgabe 1.5

(2 Punkte)
Welche Rechtsfolge tritt ein, wenn sich ein Kunde bei einem Werkvertrag weigert, die Abnahme durchzuführen,
obwohl er dazu verpflichtet ist?

Auf welcher gesetzlichen Regelung im BGB fußt dann der Rechtsanspruch des Auftragnehmers?
§ __ BGB

Aufgabe 1.6

(2 Punkte)
Auf Basis von welcher gesetzlichen Regelung (Neufassung ab dem 01.01.2018) kann ein Auftraggeber einen Werkvertrag jederzeit ohne die Angabe von Gründen beenden?
§ __ BGB

Was gilt dann genau in Bezug auf die Abrechnung, wenn ein Projekt auf diese Art und Weise beendet wird?


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Aufgabe 2 – Agile Projektmethoden

Aufgabe 2.1

(4 Punkte)
Für die Anwendung der Projektmethode SCRUM sollten in der Praxis günstige Voraussetzungen gegeben sein, damit das Projekt zum Erfolg geführt werden kann.

Kreuzen Sie bitte nur diejenigen Punkte an, welche der nachfolgend genannten Faktoren ein agiles Projekt mit SCRUM begünstigen würden:

  • Fachkonzept liegt vor Vertragsschluss vor
  • Anforderungen bei Projektbeginn unbekannt
  • Keine Änderungen am Leistungsgegenstand
  • Projekt überhaupt nicht zeitkritisch
  • Projektumfang < 1.000 Manntage
  • Kleines Fixbudget muss eingehalten werden
  • Auftraggeber möchte intensiv mitwirken
  • Auftraggeber will komplette Dokumentation

Aufgabe 2.2

(2 Punkte)
Erläutern Sie folgende Rollen in einem typischen SCRUM‐Projekt:

Nr.RolleIhre Erläuterung
1SCRUM Master
2Product Owner

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Aufgabe 2.3

(4 Punkte)
Befüllen Sie die nachstehende Tabelle mit den wesentlichen Aussagen des agilen Manifests!

Nr.Agiles PrinzipKlassisches Prinzip
1_ over _
2_ over _
3_ over _
4_ over _

Aufgabe 2.4

(3 Punkte)
In welche wesentlichen Phasen gliedert sich ein SCRUM‐Sprint?


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Aufgabe 3 – Spezifikation von Softwaresystemen

Aufgabe 3.1

(6 Punkte)
Welche der nachfolgenden Themen sollten im Rahmen eines Fachkonzepts (= fachliche Vorgaben des Kunden) ausgearbeitet werden?

Bitte nur die richtigen Themen ankreuzen. Falsche Markierungen führen zu Punktabzug.

  • Anwendungsfälle
  • Transaktionskonzept
  • Geschäftsprozesse
  • Berechtigungsmodell
  • Schichtenmodell
  • Projekthintergrund
  • Nicht‐funktionale Anforderungen
  • Glossar
  • Prozessmodell
  • Fachliche Auswirkungen
  • Caching‐Mechanismen
  • Hash‐Verfahren

Aufgabe 3.2

(4 Punkte)
Nennen Sie 6 nicht‐funktionale Anforderungen!

Aufgabe 3.3

(2 Punkte)
Erläutern Sie folgende Begriffe (lt. DIN‐Norm, sinngemäß, nicht unbedingt wörtlich):

  1. Lastenheft
  2. Pflichtenheft

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Aufgabe 3.4

(4 Punkte)
Welche Verantwortlichkeiten fallen einem Auftraggeber üblicherweise zu, wenn ein Fachkonzept zu erstellen ist?

Kreuzen Sie bitte nur die entsprechenden Verantwortlichkeiten an (und nur diese).

  • Definition der Ziele des Projekts
  • Definition der fachlichen Anforderungen
  • Beschreibung der technischen Umsetzung
  • Methodisches Vorgehen
  • Schätzung der Realisierungskosten
  • Angaben zu Mengengerüsten
  • Definition der Eingabemasken
  • Festlegung des fachlichen Datenmodells

Aufgabe 3.5

(2 Punkte)
Erläutern Sie bitte die Ebenen Nr. 2 und Nr. 3 des Begriffs „Beschaffenheitshierarchie“ (wie in der Vorlesung behandelt).

EbeneIhre Erläuterung
1Die konkrete vertragliche Vereinbarung
2
3

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Aufgabe 4 – Mitwirkungsleistungen des Auftraggebers

Aufgabe 4.1

(2 Punkte)
Nennen Sie zwei klassische Mitwirkungsleistungen, die von einem Auftraggeber in einem Softwareprojekt in aller Regel erwartet werden!

Aufgabe 4.2

(1 Punkt)
Definieren Sie den Begriff „Mitwirkungsobliegenheit“.

Aufgabe 4.3

(4 Punkte)
Unter welchen Bedingungen werden Mitwirkungsleistungen zu Vertragspflichten?

Bitte nur die richtigen Punkte ankreuzen. (Falsche Markierungen führen zu Punktabzug.)

  • Wenn sie ausdrücklich im Vertrag als solche festgelegt werden
  • Wenn durch Unterlassung der Vertragszweck gefährdet wird
  • Wenn es der Softwarelieferant im Projekt verlangt
  • Wenn der Qualitätsmanager es so verfügt
  • Wenn der Kunde seine Mitwirkungsleistungen absichtlich verzögert
  • Wenn klar ist, dass die Handlungen nicht nur im Interesse des Auftraggebers liegen
  • Wenn § 643 BGB anzuwenden ist
  • Wenn der Auftragnehmer in Verzug geraten ist

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Aufgabe 4.4

(3 Punkte)
In welchen Fällen kann der Auftragnehmer Schadenersatz verlangen, wenn der Auftraggeber seiner Mitwirkungspflicht nicht nachkommt?

Bitte nur die richtigen Punkte ankreuzen (und nur diese).

  • Wenn ein Kündigungsrecht gemäß § 643 BGB besteht
  • Wenn der zugrunde liegende Vertrag als „Werklieferungsvertrag“ einzuordnen ist
  • Wenn es sich bei der Mitwirkungsleistung um eine Obliegenheit gehandelt hat
  • Wenn die Mitwirkungspflicht explizit im Vertrag geregelt war
  • Wenn es sich bei der Mitwirkungspflicht um eine unselbständige Nebenpflicht gehandelt hat
  • Wenn es sich bei der Mitwirkungspflicht um eine selbständige Nebenpflicht gehandelt hat

Aufgabe 4.5

(4 Punkte)
Welche Maßnahmen empfehlen sich für das juristische IT‐Projektmanagement, wenn der Themenkreis „Mitwirkungsleistungen des Auftraggebers“ zugrunde gelegt wird?

Bitte nur die richtigen Punkte ankreuzen.

  • Keine Definition der Mitwirkungsleistungen zu Gunsten der Flexibilität
  • Für Mitwirkungsleistungen sollten Qualitäts‐ bzw. „Abnahme“‐Kriterien definiert werden
  • Die Vergütung für Prüfungsaufwände des Auftragnehmers sollte erst im Projekt verhandelt werden
  • Mitwirkungsleistungen sind in den Aktivitäten‐ und Fristenplan (AFP) zu integrieren
  • Unterlassener Mitwirkung muss für den Auftraggeber folgenlos bleiben
  • Es ist zu vereinbaren, dass der Auftragnehmer die Mitwirkungsleistungen des Auftraggebers nicht prüfen darf
  • Wenn in Bezug auf die Erbringung von Mitwirkungsleistungen Meinungsunterschiede entstehen, sollte sofort eskaliert werden bis hin zum Projektstillstand
  • Im Werkvertrag muss der Auftraggeber seine Mitwirkungsleistungen nicht koordinieren, da der Auftragnehmer / Softwarelieferant die Gesamtverantwortung hat

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Aufgabe 5 – Dokumentation

Aufgabe 5.1

(2 Punkte)
Welche Dokumentation ist immer geschuldet, wenn im Vertrag zum Thema „Dokumentationen“ überhaupt nichts vereinbart wurde?

Dies gilt wegen:

  • eines BGH‐Urteils aus den neunziger Jahren
  • eines BGH‐Urteils aus dem Jahr 2018
  • aufgrund § 640 BGB
  • aufgrund § 377 HGB

Aufgabe 5.2

(6 Punkte)
Erläutern Sie die Bedeutung der nachfolgenden Dokumentationen!

DokumentationIhre Erläuterung
Customizing Guide
Inline‐Dokumentation
Entwicklungs‐dokumentation
Betriebshandbuch
Testprotokolle
Projektmanagement‐dokumentation

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Aufgabe 5.3

(4 Punkte)
Nennen Sie 4 Dokumentationen, die man der Testdokumentation zuordnen würde!


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Aufgabe 6 – Change Management

Aufgabe 6.1

(4 Punkte)
Welche Themen sollte ein Change Request in der Praxis adressieren?

Aufgabe 6.2

(4 Punkte)
Nennen Sie 4 Schwierigkeiten, die sich in der Praxis regelmäßig im Zusammenhang mit gewünschten Leistungsänderungen ergeben!


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Aufgabe 7 – Test und Abnahme

Aufgabe 7.1

(2 Punkte)
Was ist ein Mangel?

Wo ist der Mangel im Gesetz definiert?

  • Überhaupt nicht.
  • Es ist nur definiert, wann ein Werk / eine Sache frei von Mängeln ist.
  • § 377 HGB
  • BGH‐Urteil vom 19.01.1991
  • § 633 BGB (Werkvertragsrecht) und § 434 BGB (Kaufrecht)

Aufgabe 7.2

(1 Punkt)
Wer ist für die Definition der Abnahmekriterien zuständig?

  • Auftraggeber
  • Auftragnehmer

Aufgabe 7.3

(2 Punkte)
Unterliegen die im Projekt erstellten Dokumentationen auch der Abnahme (Werkvertrag unterstellt)?

  • Ja
  • Nein

Begründung:

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Aufgabe 7.4

(8 Punkte)
Unter welchen Umständen ist der Quellcode einer individuell erstellten Software geschuldet bzw. höchstwahrscheinlich geschuldet?

Bitte nur die richtigen Punkte ankreuzen.

  • Wenn die Übergabe des Quellcodes vertraglich vereinbart ist, muss der Auftragnehmer den Quellcode an den Auftraggeber liefern.
  • Wenn der Auftraggeber alle Leistungen des Auftragnehmers bezahlt hat, kann er immer den Quellcode verlangen.
  • Wenn die Übergabe des Quellcodes hingegen nicht vereinbart ist, ist mangels einer ausdrücklichen Vereinbarung nach den Umständen des Einzelfalls zu entscheiden, ob der Quellcode zu übergeben ist. Neben der Höhe des vereinbarten Werklohns kann dabei insbesondere dem Umstand Bedeutung zukommen, ob das Programm zur Vermarktung durch den Besteller erstellt wurde oder ob der Auftraggeber zur Wartung und Fortentwicklung der Software den Zugriff auf den Quellcode benötigt.
  • Der Quellcode ist immer dann geschuldet, wenn sich die Übergabe aus dem Vertragszweck ableiten lässt.
  • Falls die Vertragspartner vereinbart haben, dass der Auftraggeber das System weiterbearbeiten will, ist anzunehmen, dass der Quellcode geschuldet ist.
  • Wenn der Quellcode für eine Software geschuldet war, kann man davon ausgehen, dass auch zukünftig der Quellcode für Updates der Software geschuldet ist.
  • Der Quellcode ist nur dann geschuldet, wenn der Auftraggeber in der Lage ist, den Quellcode ohne Dokumentation zu verstehen.
  • Der Auftragnehmer muss den Quellcode nicht liefern, wenn er den Quellcode in anderen Produkten weiterverwenden will.

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Aufgabe 8 – Projektmanagement

Aufgabe 8.1

(2 Punkte)
Nennen Sie 4 klassische Planungsdokumente, die ein Projektleiter auf Auftragnehmerseite typischerweise erstellt und während der Laufzeit des Projekts pflegt!

Aufgabe 8.2

(3 Punkte)
Aus welchen Bestandteilen besteht eine umfassende Projektplanung?

Nennen Sie 3 wesentliche Bestandteile.

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