📌 Matching – Cheat Sheet


🔍 1. Einführung in Matching

  • Ziel: Kontrolle von Confoundern durch Bildung vergleichbarer Gruppen in einer Studie.
  • Einsatz in:
    • Fall-Kontroll-Studien (Zuweisung einer ähnlichen Kontrolle zu jedem Fall).
    • Kohortenstudien (Vergleich exponierter mit nicht-exponierten Individuen).
    • Klinischen Studien zur Verringerung der Variabilität.

Methoden zum Umgang mit Confoundern:

  1. Während der Studienplanung:
    • Randomisierung
    • Ausschluss
    • Matching
  2. Während der Datenanalyse:
    • Stratifizierung
    • Regression
    • Standardisierung
    • Propensity-Score-Methoden

📊 2. Prinzip des Matching

  • Matching reduziert Variabilität, indem Gruppen mit ähnlichen Eigenschaften gebildet werden.
  • Hauptidee: Kontroll- und Behandlungsgruppe sind hinsichtlich der Matching-Variablen vergleichbar.
  • Vorteil: Reduzierung von Confounding und Verbesserung der statistischen Effizienz.

Beispielstudie: Impfung von Schulkindern

  • Zufällige Zuweisung zu Impfgruppe und Kontrollgruppe.
  • Messung der Anzahl der Krankheitstage nach einem Jahr.
  • Standard-Analyse: t-Test für zwei unverbundene Stichproben ().
  • Alternative Methode (Matching): Zwillingspaare ().

📉 3. Matching-Typen

1. Paar-Matching (1:1 Matching)

  • Jeder Fall () wird einer passenden Kontrolle () zugeordnet.
  • Beispiel: Zwillinge oder Vorher-Nachher-Studien.

2. Matching in Fall-Kontroll-Studien

  • Jeder Fall wird einer möglichst ähnlichen Kontrolle zugeordnet.
  • Vier mögliche Kombinationen in gematchten Paaren:
    1. Beide sind exponiert.
    2. Fall ist exponiert, Kontrolle nicht.
    3. Kontrolle ist exponiert, Fall nicht.
    4. Beide sind nicht exponiert.
Kontrolle: Kontrolle:
Fall:
Fall:
  • Konkordante Paare: (gleiche Exposition).
  • Diskordante Paare: (unterschiedliche Exposition).

⚖️ 4. McNemar-Test für gematchte Paare

  • Hypothesen:

    • : Exposition () beeinflusst das Outcome () nicht.
    • : Exposition hat Einfluss auf .
  • Teststatistik:

  • Verteilung: Unter gilt:

  • Interpretation:

    • Falls , dann ist der Unterschied signifikant.

📈 5. Odds Ratio für gematchte Daten

  • Schätzung des Odds Ratios (OR):
  • Standardfehler für :
  • Konfidenzintervall (95% CI):

Beispiel: Zusammenhang zwischen Frühgeburt und häufigem Stehen in der Schwangerschaft

  • Gematchtes OR: , .
  • Ungematchtes OR: , .

📊 6. Bedingte logistische Regression für gematchte Fall-Kontroll-Studien

  • Modellform:
  • Likelihood-Funktion für Fall-Kontroll-Paare:
  • Erweiterung für multiple Kovariablen:

📌 7. Nachteile & Limitationen von Matching

  1. Overmatching:

    • Matching auf eine Variable, die ein Mediator ist, kann Effektschätzungen verzerren.
    • Matching auf eine Variable, die eine Folge der Exposition ist, kann ebenfalls problematisch sein.
  2. Instabilität:

    • Matching funktioniert schlecht, wenn es nur wenige diskordante Paare gibt.
  3. Schwierigkeit der Umsetzung:

    • Bei vielen Matching-Variablen wird es schwer, passende Paare zu finden.
  4. Verlust von Information:

    • Es ist nicht möglich, den Effekt der Matching-Variablen selbst zu schätzen.

🚀 8. Fazit

Matching ist eine Methode zur Kontrolle von Confounding in Studien.
Konkordante und diskordante Paare sind entscheidend für die Analyse.
McNemar-Test und Odds Ratio sind wichtige Analysemethoden für gematchte Daten.
Bedingte logistische Regression ist ein Standardverfahren für gematchte Fall-Kontroll-Studien.
Overmatching und eingeschränkte Generalisierbarkeit müssen beachtet werden.