Quelldatei: 9VL GridCloud-10-01-2025

Vertikale Skalierung

Vertikale Skalierung in Grid und Cloud Computing 💡

1. Einführung ➡️

Vertikale Skalierung, auch bekannt als “Scale Up” 🚀, beschreibt die Erweiterung der Ressourcen eines einzelnen Servers, wie CPU, RAM, Speicherplatz oder Netzwerkbandbreite. Im Gegensatz zur horizontalen Skalierung, bei der neue Server hinzugefügt werden, wird bei der vertikalen Skalierung die Kapazität eines bestehenden Servers erhöht. Historisch gesehen war vertikale Skalierung die primäre Methode zur Bewältigung steigender Workloads, bevor die Virtualisierung und Cloud Computing weit verbreitet waren.

Relevanz und Bedeutung: 🔑 In Grid und Cloud Computing spielt vertikale Skalierung weiterhin eine wichtige Rolle, insbesondere für Anwendungen mit spezifischen Hardwareanforderungen oder Lizenzierungsmodellen, die an die Anzahl der CPUs gebunden sind. Sie kann eine schnelle und einfache Lösung sein, um Performance-Engpässe zu beseitigen, ohne die Anwendung selbst ändern zu müssen.

Zielgruppe: 📚 Diese Erklärung richtet sich an Entwickler, Systemadministratoren, Cloud-Architekten, Forscher und alle, die sich mit Grid und Cloud Computing befassen und ein tieferes Verständnis der vertikalen Skalierung benötigen.

2. Grundlagen und Konzepte 📌

  • Scale Up: Erhöhung der Ressourcen eines bestehenden Servers.
  • Scale Down: Reduzierung der Ressourcen eines bestehenden Servers.
  • Limits: Maximale Ressourcen, die ein Server haben kann (physisch oder durch die Cloud-Plattform begrenzt).
  • Virtualisierung: Ermöglicht die Abstraktion der Hardware, wodurch vertikale Skalierung flexibler wird.
  • Hypervisor: Software, die die Virtualisierung verwaltet.

3. Technische Details ⚙️

Vertikale Skalierung in der Cloud wird typischerweise durch Änderung der Instanzgröße (z.B. von t2.micro auf t2.medium bei AWS) durchgeführt. Dies geschieht oft über die Konsole des Cloud-Anbieters, APIs oder Kommandozeilen-Tools.

Vorteile:

  • Einfach zu implementieren.
  • Keine Codeänderungen erforderlich.
  • Geringe Latenz, da alle Ressourcen auf einem Server liegen.

Nachteile:

  • Begrenzte Skalierbarkeit (durch physische Limits des Servers).
  • Single Point of Failure (Ausfall des Servers bedeutet Ausfall der Anwendung).
  • Höhere Kosten pro Einheit bei größeren Instanzen.
  • Downtime während des Skalierungsprozesses.

4. Anwendungsfälle und Beispiele 🌍

  • Datenbankanwendungen: Wenn eine Datenbank mehr RAM oder CPU benötigt, kann vertikale Skalierung eine schnelle Lösung sein.
  • Hochleistungsrechnen (HPC): Für rechenintensive Aufgaben, die von einer starken Single-Server-Performance profitieren, kann vertikale Skalierung sinnvoll sein.
  • Legacy-Anwendungen: Ältere Anwendungen, die nicht für horizontale Skalierung ausgelegt sind, können durch vertikale Skalierung profitieren.

Beispiel (AWS): Skalierung einer EC2-Instanz von t2.micro auf m5.large über die AWS-CLI:

aws ec2 modify-instance-attribute --instance-id i-xxxxxxxxxxxxxxxxx --attribute 'instanceType=m5.large'

5. Buzzwords und verwandte Konzepte 🏷️

  • Auto-Scaling: Automatische Anpassung der Ressourcen basierend auf der Auslastung. Kann sowohl horizontal als auch vertikal erfolgen.
  • Cloud-native: Anwendungen, die speziell für die Cloud entwickelt wurden und oft horizontale Skalierung nutzen.
  • Infrastructure as Code (IaC): Verwalten und Bereitstellen von Infrastruktur durch Code (z.B. Terraform, CloudFormation). Ermöglicht automatisierte vertikale Skalierung.

6. Herausforderungen und Lösungen ⚠️

  • Downtime: Vertikale Skalierung erfordert oft einen Neustart des Servers. Lösungen: Live-Migration, Rolling Updates.
  • Ressourcenlimits: Physische Limits des Servers können die Skalierbarkeit einschränken. Lösung: Horizontale Skalierung.
  • Kosten: Größere Instanzen sind teurer. Lösung: Optimierung der Ressourcenauslastung.

7. Vergleich mit Alternativen (Horizontale Skalierung) ⚖️

FeatureVertikale SkalierungHorizontale Skalierung
KomplexitätGeringHöher
SkalierbarkeitBegrenztHoch
KostenKann hoch werdenFlexibler
VerfügbarkeitGeringerHöher

8. Tools und Ressourcen 🧰

  • AWS EC2: Ermöglicht vertikale Skalierung durch Änderung der Instanzgröße.
  • Azure Virtual Machines: Ähnliche Funktionalität wie AWS EC2.
  • Google Compute Engine: Bietet verschiedene Maschinentypen für vertikale Skalierung.

9. Fazit ✅

Vertikale Skalierung bietet eine einfache Möglichkeit, die Leistung bestehender Server zu erhöhen. Sie ist besonders nützlich für Anwendungen mit spezifischen Hardwareanforderungen oder Lizenzierungsmodellen. Allerdings ist die Skalierbarkeit begrenzt und es besteht das Risiko eines Single Point of Failure. In vielen Fällen ist horizontale Skalierung die bessere langfristige Lösung für wachsende Workloads. Die Wahl der richtigen Skalierungsstrategie hängt von den spezifischen Anforderungen der Anwendung und der Infrastruktur ab.


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